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5 Min. Lesezeit

Energiebedarf durch neue Fenster senken | Offizielle Studie 2024

Energiekosten sparen durch neue Fenster

In unserem aktuellen Blogbeitrag setzen wir die lange Tradition von Untersuchungen fort, die vom Verband Fenster + Fassade (VFF) und dem Bundesverband Flachglas (BF) gemeinsam veröffentlicht werden. Diese Studie zur energetischen Sanierung des deutschen Fenstermarktes liefert aktualisierte statistische Daten der Verbände sowie darauf basierende Berechnungen zu den Energieeinsparpotenzialen durch den Einsatz neuer Fenster im deutschen Wohngebäudebestand. Eine wichtige Komponente dieser Studie ist die Unterteilung des Fensterbestands nach Fenstertypen, was es ermöglicht, die tatsächliche energetische Qualität des aktuellen Fensterbestands in Deutschland zuverlässig zu ermitteln. Wir werfen auch einen Blick auf die Berechnung der Energieeinsparpotenziale unter Berücksichtigung solarer Gewinne durch neue Fenster.

INHALTSVERZEICHNIS

1. Welchen Einfluss haben Fenster auf die Wärmedämmung?
2. Welche energetischen Eigenschaften haben Fenster?
3. Welche Fenster sind veraltet?
4. Welches Modernisierungspotenzial haben Fenster?
5. Wie wirtschaftlich sind energieeffiziente Fenster?
6. Wie viel kosten neue Fenster mit Wärmeschutz?
7. Warum lohnt sich der Austausch von alten Fenstern?
8. Wie gehe ich jetzt vor beim Fenstertausch?

1. Welchen Einfluss haben Fenster auf die Wärmedämmung?

In vielen deutschen Wohngebäuden sind immer noch drei veraltete Fenstertypen weit verbreitet: Fenster mit Einfachglas (6 Millionen Fenstereinheiten), Verbund- und Kastenfenster (35 Millionen Fenstereinheiten) sowie Fenster mit unbeschichtetem Isolierglas (168 Millionen Fenstereinheiten). Der Austausch dieser insgesamt 209 Millionen Fenstereinheiten gegen moderne Fenster könnte jährlich etwa 46 Milliarden kWh Energie und rund 11 Millionen Tonnen CO2 einsparen.

Der Austausch veralteter Fenster ist nicht nur ökologisch sinnvoll, sondern auch wirtschaftlich. Die Kosten für die Energieeinsparung durch den Fenstertausch liegen in der Regel bereits heute unter den aktuellen Energiebezugskosten, wenn man sie auf die eingesparte Energiemenge umrechnet. Wenn ein Fenster sowieso ausgetauscht werden soll, beispielsweise aufgrund von Funktionsproblemen, sollten Planer und Bauherren erwägen, gleich energieeffizientere Fenster mit einem Uw-Wert von 0,95 W/(m2K) oder besser einzubauen. Dies führt nicht nur zu geringeren Emissionen und aktivem Klimaschutz, sondern auch zu Einsparungen bei den Energiekosten. Der Geldbeutel wird geschont, weil die Energiekosten sinken und Fördermaßnahmen die Kosten für den Fenstertausch verringern.

Neben den reinen Energieeinsparungen bringt der Fensteraustausch weitere Verbesserungen mit sich, wie beispielsweise mehr Behaglichkeit, Komfort, Schallschutz und Sicherheit. Zudem steigert der Austausch den Wert der Immobilie.

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2. Welche energetischen Eigenschaften haben Fenster?

Seit der Gründung der Bundesrepublik Deutschland lassen sich vier Entwicklungsphasen im Fensterbau feststellen, die eng mit den Anforderungen im Bereich Wärmeschutz verbunden sind. Die energetischen Eigenschaften eines Fensters werden durch den Wärmedurchgangskoeffizienten (U-Wert) beschrieben, der die Transmissionswärmeverluste angibt, sowie durch den Gesamtenergiedurchlassgrad (g-Wert), von dem die solaren Energiegewinne abhängen.

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» Moderne Wärmedämmfenster weisen Dreischeiben-Wärmedämmglas mit zwei beschichteten Scheiben auf.

» Sie bieten in Verbindung mit fortschrittlicher Dämm- und Dichtungstechnik des Rahmens eine mehr als viermal bessere Wärmedämmung als Fenster mit einfacher Verglasung. Durch die Beschichtungen sinkt auch der g-Wert im Vergleich zu alten, weniger wärmeeffizienten Gläsern.

» Der U-Wert hat sich bei Fenstern in den letzten 55 Jahren um rund 75 % verbessert, was bedeutet, dass moderne Fenster deutlich weniger Wärmeverluste aufweisen.

3. Welche Fenster sind veraltet?

Besonders in der aktuellen umweltpolitischen Debatte stehen neben dem Neubau die Energieeinsparpotenziale im bestehenden Gebäudebestand, sowohl im Wohn- als auch im Nichtwohnbau, im Fokus. Fenster sollten also unter Berücksichtigung bestimmter Bedingungen des Baujahres, U-Wert oder Verglasung ausgetauscht werden.

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» Falls die Fenster vor dem Jahr 1970 installiert wurden oder älter als 48 Jahre sind.

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» Wenn die eingebauten Fenster weder über doppelte Verglasung noch Isolierglasscheiben verfügen.

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» Falls die Fenster einen höheren U-Wert aufweisen als gesetzlich vorgeschrieben.

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» Wenn eine umfassende Gesamtdämmung des Gebäudes in Erwägung gezogen wird.

4. Welches Modernisierungspotenzial haben Fenster?

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» Schätzungen zufolge sind noch etwa 6 Mio. Fenster mit Einfachglas im Bestand, die im Durchschnitt einen ungünstigen U-Wert von 4,7 W/(m2K) oder schlechter aufweisen.
» Durch den Austausch dieser Fenster könnten pro Einheit jährlich etwa 491 kWh Energie oder 49 m3 Erdgas eingespart werden.
» Das Gesamtpotenzial für Fenster mit Einfachglas liegt somit bei etwa 2,9 Milliarden kWh und rund 0,7 Millionen Tonnen CO2 pro Jahr.

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» Auch der Austausch von Fenstern mit veraltetem, unbeschichtetem Isolierglas ist dringend geboten.
» Pro Einheit könnten hier jährlich etwa 222 kWh Energie oder 22 m3 Erdgas eingespart werden.
» Hochgerechnet auf den enormen Bestand von 168 Millionen Fenstereinheiten liegt das Einsparpotenzial für diese Fenster bei rund 37 Milliarden kWh und fast 9 Millionen Tonnen CO2 pro Jahr.

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» Die VFF und BF betrachten den Austausch veralteter Fenstertypen durch moderne Fenster mit Dreischeiben-Wärmedämmglas, die einen U-Wert von 0,95 W/(m2K) und einen g-Wert von 62 % haben.

5. Wie wirtschaftlich sind energieeffiziente Fenster?

Die Wirtschaftlichkeit eines Fenstertauschs basiert darauf, ob die eingesparten Energiekosten die Kosten für den Austausch übersteigen.

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» Der durchschnittliche Marktpreis für ein modernes neues Fenster der Größe 1,3 x 1,3 m mit 3-fach-Wärmeschutz wurde für alle Rahmenmaterialien erhoben und gewichtet.

» Die Berechnungen beinhalten Montagekosten, aber keine Ausbau- und Entsorgungskosten sowie die Mwst. Der Fenstertausch wird ab Januar 2024 mit 15 % BEG-Zuschuss gefördert, bei iSFP gibt es zusätzlich 5 %.

» Die Auswertung zeigt, ab welchem Beschaffungspreis für Energie sich ein Fenstertausch wirtschaftlich lohnt. Liegt z.B. der Beschaffungspreis für Gas bei 10 ct/kWh, wäre der Fenstertausch mit geringeren Wert als 10 wirtschaftlich.

6. Wie viel kosten neue Fenster mit Wärmeschutz?

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» Bisher wurden die Gesamtkosten eines Fenstertausches betrachtet zusätzlich interessiert die Wirtschaftlichkeit eines hochwertigen modernen Fensters mit einem U-Wert von 0,95 W/(m2K) und einem g-Wert von 62 % im Vergleich zu einem Austausch aus funktionalen Gründen.

» Als Mindeststandard für den Austausch nutzen wir den U-Wert von 1,3 W/(m2K) und den g-Wert von 60 % nach dem Gebäudeenergiegesetz (GEG) 2023.

» Bei einem ohnehin anstehenden Fenstertausch betragen die Mehrkosten für ein hochwertiges modernes Fenster zwischen 69 € und 86 € inklusive Montage und MwSt.

» Die Ersparnis pro kWh Energie beträgt 2,8-3,6 ct/kWh, was unter den aktuellen Energiepreisen liegt. Die Investition in ein hochwertiges Fenster ist daher wirtschaftlich, besonders mit der 20%igen Förderung.

7. Warum lohnt sich der Austausch von alten Fenstern?

Durch den Austausch von Fenstern zur Energieeinsparung wird nicht nur eine wirtschaftliche Rentabilität erreicht, sondern es wird auch ein Beitrag zur Erreichung der politischen Klimaziele im Gebäudebestand geleistet. Aus diesem Grund wird der Fenstertausch auch im Rahmen der Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) gefördert. Neben der direkten Kostenersparnis durch den geringeren Energieverbrauch steigt auch die Versorgungssicherheit, da sowohl Gas als auch Strom für moderne Heizsysteme nicht unbegrenzt zur Verfügung stehen werden. Die energetische Sanierung mittels neuer Fenster ist daher von großer Bedeutung, um die Effizienz der Gebäudehülle zu verbessern und damit die Voraussetzungen für einen zukünftig wirtschaftlichen Betrieb von Heizungssystemen zu gewährleisten.

Für Fenster älterer Generationen vor 1995, deren Rahmen und Dichtungen noch in gutem Zustand sind, kann auch der Austausch von unbeschichtetem Isolierglas gegen modernes Wärmedämmglas eine interessante Option sein. In der Regel handelt es sich dabei um Zweischeiben-Wärmedämmglas, da die vorhandenen Rahmen- oder Falzbreiten den Einsatz von Dreischeiben-Wärmedämmglas oft nicht ermöglichen.

Die aktuelle Förderrichtlinie ab Januar 2024 bündelt eine Vielzahl bestehender Förderprogramme im Rahmen der Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) und erleichtert so den Antragsprozess für Fördermittel. Neben der BEG bleiben auch die steuerliche Förderung selbstgenutzten Wohnraums und die Förderung der Energieberatung bestehen.

Darüber hinaus bieten hochwertige moderne Fenster im Vergleich zu veralteten Bestandsfenstern eine Reihe weiterer Modernisierungseffekte.

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8. Wie gehe ich jetzt vor beim Fenstertausch?



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