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5 Min. Lesezeit

Fenster richtig ausmessen - ganz einfach

SCHNELL ZU NEUEN FENSTERN MIT DEM RICHTIGEN AUFMASS

Noch nie standen die Themen Energieeffizienz und energetische Altbausanierung so sehr im Fokus von Eigentümerinnen und Eigentümern, Mieterinnen und Mietern. In Zeiten des Klimawandels ist ein sparsamer Umgang mit Energie von höchster Bedeutung.

Durch den Einbau neuer Fenster und Haustüren in Ihrem Objekt können Sie pro Jahr viele Hundert Euro an Energiekosten einsparen und den Wärmeverlust Ihres Haus maßgeblich verbessern. Wir beobachten Einsparungen von bis zu 20 bis 25 Prozent pro Jahr durch den Austausch von Fenstern und Haustüren in Altbauten.

Damit wir von SoBauenProfis Ihnen für den Einbau neuer Fenster ein attraktives Online-Angebot unserer Handwerksfirmen in Ihrer Nähe erstellen können (ohne, dass diese Handwerksfirma bei Ihnen zu Hause vorbei schauen muss), benötigen wir vorab die genauen Maße.

Mit diesem Ratgeber möchten wir Ihnen auf besonders einfache und verständliche Art und Weise zeigen, wie Sie Ihre Fenster richtig ausmessen und die Maße an uns übermitteln können.

INHALTSVERZEICHNIS

1. Ausmessen von Fenstern
2. Vorbereitungen und grundlegende Informationen zum Fenster Maße nehmen
3. Fensteraufmaß im Altbau
4. Fenster Maße nehmen bei einem Fensterbankanschlussprofil
5. Fenster ausmessen im Neubau

1. Ausmessen von Fenstern

Wie groß muss die Öffnung für ein Fenster sein?

Das kommt ganz auf die baulichen Gegebenheiten Ihres Objekts an. Als Faustformel hat sich etabliert, dass das Fenster rundherum 10 mm kleiner sein sollte als die Maueröffnung. Diese Einbauluft ist quasi ein Sicherheitsabstand, der einen leichteren Einbau ermöglicht, mit Dichtungsmaterial ausgefüllt wird und als Dehnungsfuge für extreme Temperaturen dient.

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Aufbau eines Fensters: Worum handelt es sich bei Bändern, Blendrahmen, Dichtung, Fensterflügel & Laibung?

» Bänder: ermöglichen die Bewegung der Fensterflügel

» Blendrahmen: der unbewegliche Teil des Fensters, der fest im Mauerwerk montiert ist

» Dichtung: verhindern das Eindringen von Kälte bzw. das Austreten von Wärme und schützen vor Lärm, Staub, Zugluft und Feuchtigkeit

» Fensterflügel: der bewegliche Teil des Fensters

» Laibung: die inneren Seiten der Wandöffnung

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Was ist die lichte Mauerhöhe/Mauerlichte? Was sind Laibungen, Sturz und Brüstung?

» Die Mauerlichte (auch bekannte als lichte Mauerhöhe) beschreibt das tatsächliche Maß einer Wand- oder Maueröffnung, in die z.B. ein Fenster oder eine Balkontür eingebaut wird.

» Die Fensterbauer setzen den Fensterrahmen fest in dieser Maueröffnung ein.

» Der obere, horizontale Abschluss der Maueröffnung ist auch als Sturz bekannt.

» Die rechten und linken Kanten der Maueröffnung heißen Laibungen.

» Der untere Bereich nennt sich Brüstung.

2. Vorbereitungen und grundlegende Informationen zum Fenster Maße nehmen

Ratgeber zum Ausmessen von Fenstern gibt es viele im Internet. Normalsterbliche scheitern jedoch schnell an Fachchinesisch und komplizierten Erklärungen. Wir haben es uns zur Aufgabe gemacht, einen Ratgeber zu erstellen, der auf wirklich einfache und verständliche Art und Weise erläutert, wie Sie im Rahmen eines Fenstertauschs das Aufmaß anfertigen können.

Treffen Sie folgende Vorbereitungen, um das Fenster-Ausmessen im Altbau erfolgreich hinzubekommen:

  1. Equipment bereitstellen: Legen Sie ein Maßband oder einen Zollstock, einige Blatt Papier und einen Bleistift parat.

  2. Montage des Fensters von innen oder von außen? In der Regel nehmen Sie die Maße Ihrer Fenster von innen. Kontrollieren Sie jedoch die Breite der Maueröffnung auch außen. Ist die Maueröffnung außen größer als innen, wird Ihr neues Fenster von außen montiert. Wir benötigen in diesem Fall dann die Maße der Fensterbreite bzw. -höhe von außen.

  3. Cleverer Weg: Schauen Sie in Ihren Unterlagen bzw. in den Bauplänen Ihres Objektes nach. In der Regel finden Sie dort die Maße der Fenster, ohne selbst ausmessen zu müssen. Allerdings kann es im Lauf der Jahre zu baulichen Veränderungen gekommen sein. Messen Sie deshalb am besten selbst noch einmal nach.

  4. Aufmaßblatt oder Aufmaßzettel: Dies ist ein wichtiges Dokument auf jeder Baustelle. Wie der Name schon sagt, werden mithilfe eines Aufmaßblattes bestimmte Elemente Ihres Hauses (in diesem Fall die Fenster) ausgemessen und die entsprechenden Maße anschließend auf dem Papier niedergeschrieben bzw. mittels einer Skizze aufgezeichnet. Das Dokument dient somit als Grundlage für die Erstellung eines maßgeschneiderten Angebots für die Handwerkerinnen und Handwerker in spe. Nutzen Sie unser praktisches Aufmaßblatt und diese Anleitung, um die Fenster in Ihrem Objekt unkompliziert auszumessen und die Maße anschließend an uns zu übermitteln. Vielen Dank für Ihre Mühe!

Der deutsche Fenstermarkt

Die Hersteller von Fenstern in der Bundesrepublik können sich über einen steigenden Umsatz freuen. Laut Statista.com betrug der Umsatz im Jahr 2021 rund 4,9 Milliarden Euro. Dabei existiert keine Normierung im modernen Fensterbau. Mittlerweile sind der Hausbau und die persönlichen Wünsche zu vielfältig, um genormte Standardfenster durchzusetzen. Als gängige Maße für Hausfenster gelten nach wie vor 1,23 m x 1,48 m oder 1,48 x 2,18 m.

3. Fenster-Aufmaß im Altbau

  1. Breite der Maueröffnung ausmessen: Nehmen Sie Ihr Maßband und messen Sie die Breite der Maueröffnung, in welcher sich das Fenster befindet. Einmal am oberen Rand des Fensters und einmal am unteren Rand des Fensters.

  2. Vom kleineren Maß 20 mm abziehen: Sie haben nun ein Maß von der Oberseite des Fensters und eines von der Unterseite des Fensters. Ziehen Sie vom kleineren der beiden Maße 20 mm ab (die sogenannte „Einbauluft“).

  3. Fensterbreite erhalten: Das Ergebnis ist Ihre Fensterbreite. Beispiel: Oben 1.250 mm gemessen, unten 1.260 mm gemessen, also 1.250 mm - 20 mm, ergibt eine Fensterbreite von 1.230 mm

  4. Höhe der Maueröffnung ausmessen: Messen Sie anschließend die Höhe der Maueröffnung am linken und am rechten Rand des Fensters aus.

  5. Vom kleineren Maß 10 mm abziehen: Ziehen Sie nun vom kleineren der beiden gemessenen Maße 10 mm ab („Einbauluft“).

  6. Fensterhöhe erhalten: Das Ergebnis ist Ihre Fensterhöhe.

  7. Alles auf dem Aufmaßblatt festhalten: Erstellen Sie eine kleine Skizze des Fensters auf Ihrem Aufmaßblatt und tragen Sie die Maße entsprechend ein. Halten Sie fest, wo sich der Fenstergriff befindet und in welche Richtung das Fenster geöffnet und geschlossen wird.

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4. Fenster Maße nehmen bei einem Fensterbankanschlussprofil

Etwas komplizierter wird es, wenn Sie eine vorhandene Fensterbank behalten wollen bzw. wenn es Niveauunterschiede zwischen dem inneren und äußeren Fensterbrett gibt (was bei Altbauten in der Regel vorkommt). Dann benötigen wir auch die Höhe des sogenannten Fensterbankanschlußprofils, auch bekannt als Fensterbankabschlussprofil. (Weitere Informationen zum Fensterbankanschlussprofil finden Sie auch weiter unten im 5. Kapitel dieses Ratgebers).

So gehen Sie vor, wenn Sie Ihr Fenster bei einem Fensterbankanschlussprofil messen möchten:

  1. Fenster öffnen: Öffnen Sie das Fenster.

  2. Von der äußeren Fensterbank messen: Messen Sie die Höhe zwischen der äußeren Fensterbank und der oberen Maueröffnung.

  3. Von der inneren Fensterbank messen: Messen Sie die Höhe von der inneren Fensterbank bis zur oberen Maueröffnung.

  4. Höhe des Fensterbankanschlussprofils erhalten: Die Differenz der beiden Werte ergibt die Höhe des Fensterbankanschlußprofiles.

  5. Alles auf dem Aufmaßzettel vermerken: Vermerken Sie die Höhe des Fensterbankanschlußprofils auf Ihrem Aufmaßblatt. In der Regel hat das Anschlussprofil ein Maß von 25, 40 oder 50 mm.

Hinweis: Die Maße des Fensterbankanschlußprofils werden in der Regel zur Höhe des Fensters hinzugerechnet. Beispiel: Außen 1.250 mm gemessen, Innen 1.220  mm gemessen, also: 1.250 mm - 1.220 mm, ergibt ein Fensterbankanschlußprofil von 30 mm

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Was ist das Fensterbankanschlußprofil?

Die FBA-Leiste ist das Verbindungsstück zwischen dem Fensterrahmen und der inneren und äußeren Fensterbank oder dem Fußboden.

FBA-Leisten gleichen Höhenunterschiede zwischen der inneren und der äußeren Fensterbank aus. Es gibt sie deshalb in verschiedenen Größen bzw. Profilhöhen (zwischen 30 - 50 mm).

Es darf unter keinen Umständen Feuchtigkeit über die FBA-Leiste in das Fenstersystem eindringen. Es muss darauf geachtet werden, dass die Elemente luft-, regen- und winddicht installiert werden, um Zugluft, Wärmeverlust sowie Schimmel zu vermeiden.

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Was sind Seitenabschlüsse?

Seitenabschlüsse von Fensterbänken bilden den Übergang zwischen Fensterbank und anliegender Wand. Die Seitenabschlüsse werden rechts und links an den Seiten der Fensterbänke an der Grenze zur Fassade installiert. 

Das hat sowohl einen optischen Zweck, aber auch einen praktischen, denn Seitenabschlüsse verhindern Schäden an der Fassade, die durch Feuchtigkeit und Nässe auftreten können.

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Was ist eine Anschraubdichtung?

Sie möchten Ihre Außenfensterbank direkt am Fensterrahmen befestigen? Dann benötigen Sie eine sogenannte „Anschraubdichtung.“ Wie der Name schon sagt, handelt es sich dabei um eine Dichtung, die am Fensterrahmen angeschraubt wird. 

Sie verbindet den Fensterrahmen mit der Fensterbank und schützt vor Nässe und Feuchtigkeit sowie vor Montageschäden am Rahmen oder an der Fensterdichtung. Außerdem verhindert eine Anschraubdichtung einen Wärmeverlust über die Fensterbank und ermöglicht das Abfließen von Regenwasser. ohne dass es in den Rahmen oder in das Mauerwerk gelangt.

5. Fenster ausmessen im Neubau

Das Fenster ausmessen im Neubau gestaltet sich einfacher, weil das Objekt in der Regel noch „jungfräulich“ ist und Sie lediglich die Breite und Höhe der Maueröffnung auszumessen haben.

  1. Höhe der Maueröffnung rechts und links ausmessen: Nutzen Sie auch hier das kleinere Maß als Grundwert, und ziehen Sie von diesem 20 mm „Einbauluft“ ab.

  2. Breite der Maueröffnung oben und unten ausmessen: Ebenfalls kleineres Maß nutzen, davon 20 mm „Einbauluft“ abziehen. Fertig!

Was moderne Fenster alles können

Im Fensterbau hat sich in den vergangenen Jahrzehnten sehr viel getan. Deshalb sollten Sie Ihre Fenster austauschen, wenn sie bereits einige Jahrzehnte auf dem Buckel haben. Im Vergleich zur Einfachverglasung der 1970er Jahre mit einem U-Wert von 5,2 W/(m²K), sind wir mit modernen Wärmeschutzgläsern mittlerweile bei einem U-Wert von 0,8 bis 1,3 W/(m²K) angekommen. Der Energieverlust ist also rund 5-Mal geringer als früher. Hinzu kommen neue Standards bei Lärmdämmung und eine erhöhte Sicherheit gegen Einbrüche.

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